Die Verwendung von Psychedelika zur Behandlung psychischer Erkrankungen hat in den letzten Jahren, insbesondere durch die sozialen Medien, zunehmend an Interesse gewonnen. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Substanzen wie LSD, Psilocybin (der Wirkstoff in „Magic Mushrooms“) und MDMA bei Depressionen, Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen helfen können.
Die Einnahme von Psychedelika zur Selbstmedikation, aber auch aus Neugier, birgt immer Risiken. Speziell bei bekannten psychischen Erkrankungen sollte Vorsicht geboten sein. Gerade für therapeutische Zwecke sollte unbedingt ärztlicher oder sachkundiger Rat eingeholt werden.
Schauen wir uns einige Risiken, aber auch Chancen an, welche mit der Einnahme von Psychedelika einhergehen.
Risiken der Einnahme von Psychedelika
- Bad Trips und psychische Belastung
Psychedelische Erfahrungen sind nicht immer angenehm. Schon bei kleinen Dosierungen können sie zu intensiven, beängstigenden Zuständen führen, die als „Bad Trips“ bezeichnet werden. Sie können die psychische Gesundheit nicht nur während der Erfahrung beeinträchtigen, sondern auch z.B. zu anhaltender Angst oder Panik führen. - Psychische Vulnerabilität
Menschen mit psychischen Erkrankungen sind anfälliger für negative Auswirkungen von Psychedelika. Ein schlechtes Set (mentaler Zustand) und Setting (Umgebung) können zu unerwünschten Reaktionen führen. - Wahrnehmungsveränderungen und Desorientierung
Psychedelika verändern die Wahrnehmung von Raum, Zeit und Realität. Dies kann zu Verwirrung und Angst führen. Menschen mit psychischen Erkrankungen könnten diese Effekte als besonders belastend empfinden. - Hervorhebung von Traumata
Während einige Studien auf therapeutisches Potenzial hinweisen, können Psychedelika auch traumatische Erinnerungen hervorrufen und verstärken. Dies kann zu emotionalen Überlastungen führen, gerade wenn dies nicht in einem geführten Umfeld geschieht. - Wechselwirkungen mit Medikamenten
Psychedelika können mit anderen Medikamenten, wie Antidepressiva, negativ interagieren. Es ist wichtig, dies zu berücksichtigen, insbesondere bei Menschen, die bereits Medikamente einnehmen.
Chancen und aktuelle Forschung
Trotz dieser Risiken gibt es vielversprechende Forschung zur Verwendung von Psychedelika in der Therapie. Einige Erkenntnisse:
- Depressionen
LSD und Psilocybin zeigen vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Depressionen. Es kann das Bewusstsein verändern und Patienten helfen, ihr Leben zu reflektieren und emotionale Blockaden zu lösen. Aber eben genau das kann auch zu einem schlechten Ergebnis führen. - Angststörungen
MDMA wird in klinischen Studien zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen untersucht. Es kann die emotionale Verarbeitung verbessern. - Suchterkrankungen
Psychedelika könnten auch bei der Behandlung von Suchterkrankungen, speziell Alkohol- und Nikotinabhängigkeit, eine Rolle spielen.
Fazit
Psychedelika sind keine Wundermittel, aber ihre therapeutische Anwendung müssen weiterhin untersucht werden und frei für alle Menschen zugänglich sein. Sie können eine wichtige Rolle in der psychischen Gesundheitsversorgung und besonders bei Suchterkrankungen spielen. Dennoch sollten alle Forscher*innen die Risiken sorgfältig abwägen und individuelle Umstände berücksichtigen! Die Einnahme von Psychedelika sollte niemals spontan oder unbewusst geschehen. Forschungen sollten im besten Fall auf eine individuelle, ggf. langfristige Vorbereitung aufbauen.
Quellen: